Projekt „4L“ erreicht Grundschulen in Freyung und Ringelai

Von Jutta Poth

Ein bedeutendes Projekt im Clubjahr des Rotary Clubs Freyung-Grafenau bildet unter anderem das Bildungsprojekt „LLLL“. Über diese Aktion erhalten Grundschülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 1 bis 4 eine eigene Lektüre. Seit dem Start im Jahr 2003 haben Rotarier bundesweit über 1,5 Millionen Bücher an Grundschüler verschenkt. Der Rotary Club Freyung-Grafenau unterstützt mit dem Projekt „Lesen lernen – Leben lernen“ die Lese- und Schreibkompetenz von Schülern an fünf Grundschulen im Landkreis. Jüngst in den Genuss dieses Projektes kam die Grundschule am Schloss Wolfstein in Freyung und ihre Außenstelle in Ringelai.

Eine Abordnung des Rotary Clubs Freyung-Grafenau, angeführt von Präsident Mario Hansal, Projektleiter Lothar Schreiner und Öffentlichkeitsbeauftragter Klaus Hippmann überreichte mehrere Klassensätze neuer Kinderbücher an die jeweiligen Standorte. Finanzielle Unterstützung erfährt das Projekt auch durch Privatspender Thomas Laih.

Einen ganzen Vormittag lang standen die Bücher für die jeweiligen Klassen im Mittelpunkt beim Festakt in Freyung, den die Bläserklasse schwungvoll eröffnete. Zudem übernahm der Schulchor die musikalische Umrahmung. Rotary-Präsident Mario Hansal stellte im Anschluss das Projekt „4 L“ vor. „Lesen öffnet Türen zu neuen Welten“. Er und seine rotarischen Mitstreiter haben sich zum Ziel gesetzt, die Lese- und Schreibfähigkeit von Grundschülern im Landkreis zu fördern. Der Schwerpunkt der sozialen Förderung des Clubs für dieses Jahr ist daher die Förderung des Leseverständnisses der Kinder in der Region. „Unser Ziel ist nicht das Verschenken von Büchern, sondern einen Beitrag zur Verbesserung der Lesekompetenz der Schüler zu leisten“, sagt Hansal.

Mit einem solchen Ansinnen stießen die Rotarier bei den Lehrerinnen und Schüler natürlich auf offene Ohren. Rektorin Alexandra Bauer meinte begeistert: „Wir freuen uns sehr, dass uns Rotary hilft. Wer lesen kann, nimmt am Leben teil. Das eigene Buch spielt dabei eine wichtige Rolle. Man kann es anfassen und hat Spaß daran, den Inhalt im wahrsten Wortsinne zu begreifen. Durch die gemeinsamen Bücher wachsen Freyung und Ringelai noch enger zusammen.“ Unter großem Applaus nahmen dann die Schülersprecher die Büchersätze entgegen. Aber auch die Lehrer kamen nicht zu kurz, sie erhielten das entsprechende Begleitmaterial dazu.

Die Erstklässler selbst freuten sich über je ein Exemplar der Lektüre „Schirmel und Oderich“, die Abenteuer von Schirmel dem Frosch. Die Lehrerhandreichung spricht soziale Themen kindgerecht an. Freundschaft und Angst sind gerade zu Beginn der Schulzeit wichtige Themen, die hier fächerübergreifend ausgearbeitet sind. So wird Kindern neben der Lesekompetenz und der Freude an Büchern auch eine wichtige soziale Komponente mit auf den Weg gegeben. Dieser Grundstein ermöglicht ein lebendiges und friedliches Zusammenleben in einer Welt voller Individuen und verschiedenen Kulturen. Denn so verschieden wie Frosch und Rabe sind auch die Menschen in unserer Welt. Den Zweitklässlern wurde „Faustdicke Freunde“ überreicht. Das Lehrerbuch greift Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft, Streit und Vorurteile auf und zeigt, wie eigene Erfahrungen mit Lösungsmöglichkeiten aufgearbeitet werden können. Die Drittklässler bekamen je ein Exemplar von „Gefahr im Sausewald“. Hier hilft das Lehrerbuch, die fantasievolle Geschichte nachhaltig und spannend aufzubereiten. Viele motivierende Aufgaben erschließen den Text und fördern die Lesekompetenz. Die Viertklässler erhielten „Auf der Suche nach Nima“, eine spannende Geschichte, in der Nima mit ihrer Mutter aus Afrika flieht.

Im Anschluss ging es zur Grundschule in Ringelai, wo Konrektorin Doris Stadler die Gäste willkommen hieß. Die Viertklässler eröffneten ihre „Woche des Buches“ mit Sprechblasen-Zitaten. „Wir schenken nicht nur Bücher – wir schenken Chancen“, betont Initiator Lothar Schreiner. Und die Konrektorin freut sich, dass dies ein perfekter Auftakt für die Projektwoche sei und beide Schulen gemeinsam von der Leseförderung profitieren. „Als Eltern begrüßen wir jede Initiative, die Kinder für Lesen begeistert, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Tamara Eisner.